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Vor- und Nachteil

Wasserstrahl­schneiden oder Laser­schneiden

25. April 2023

Wasserstrahl­schneiden vs. Laserstrahl­schneiden: Die beiden Verfahren im Vergleich

Wasserstrahlschneiden und Laserstrahlschneiden sind beides hochprĂ€zise Verfahren, wenn es um den prĂ€zisen Zuschnitt von Werkstoffen oder die Realisierung von anspruchsvollen Konturen geht. Ob ein Werkstoff mit Wasserstrahlschneiden oder Laserschneiden bearbeitet wird, ist dabei unter anderem von den Eigenschaften des Materials abhĂ€ngig. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wann das Wasserstrahlschneiden echte Vorteile gegenĂŒber der Laserbearbeitung bietet und fĂŒr welche Aufgaben sich welche Technologie besser eignet.

Wasserstrahl­schneiden oder Laserschneiden: die MaterialstÀrke

Das Laserschneiden ist vor allem beim Zuschnitt dĂŒnner Platten eine beliebte Technologie. Bis zu 8 Millimeter schneiden Laser mĂŒhelos und in hoher QualitĂ€t. Schwierig wird es bei dickeren MaterialstĂ€rken. Zwar können moderne Laserschneidanlagen auch Materialien bis zu 50 Millimetern StĂ€rke trennen – dies jedoch mit deutlichen QualitĂ€tseinbußen und mit reduzierten Geschwindigkeiten. Das Wasserstrahlschneiden ist hier klar im Vorteil. Mit einem fokussierten Wasserstrahl lassen sich auch dickere Werkstoffe schnell, prĂ€zise, ohne Materialverzug oder AufhĂ€rtungen entlang der Schnittkante schneiden. Ein klarer Punkt fĂŒr das Wasserstrahlschneiden!

Wasserstrahl­schneiden oder Laserschneiden: die Materialauswahl

Sowohl der Laser als auch der fokussierte Wasserstrahl können eine breite Vielfalt an Werkstoffen trennen. Das Laserstrahlschneiden kommt jedoch bei transparenten Werkstoffen wie Glas oder stark reflektierenden, metallischen OberflĂ€chen an seine Grenzen. In beiden FĂ€llen ist ein Schnitt nicht möglich. Beim Wasserstrahlschneiden hingegen gibt es in Sachen Werkstoffauswahl keine EinschrĂ€nkung. Der Wasserstrahl schneidet Kunststoffe genauso mĂŒhelos wie Stahl – und auch Verbundstoffe und Materialmischungen sind fĂŒr den Wasserstrahl kein Problem. Auch der Schnitt von stark reflektierenden Materialien oder gar von Stein oder Keramik gelingt mit Wasserstrahlschneiden – das Laserstrahlschneiden muss hier auf ganzer Linie passen.

Wasserstrahl­schneiden oder Laserschneiden: die Nachbearbeitung

Beim Laserschneiden kommt es zu einer technisch bedingten, unvermeidbaren thermischen Beeinflussung in den Randbereichen der Schnittfuge. Durch die hohen Temperaturen, die durch den Laserschnitt bedingt werden, kommt es gerade beim Schnitt von Metallen zu einer sogenannten RandzonenaufhĂ€rtung. Hierbei wird das metallische GefĂŒge des Werkstoffes verĂ€ndert. Stehen Nachbearbeitungen an, beispielsweise ein anschließendes FrĂ€sen der lasergeschnittenen Werkstoffe, kann die RandzonenaufhĂ€rtung zu ungeplanten Problemen bei der Bearbeitung fĂŒhren. Werden Schnitttiefe und VorschĂŒbe beim FrĂ€sen nicht auf die verĂ€nderten Materialeigenschaften angepasst, kann dies zu unschönen Rattermarken auf dem WerkstĂŒck fĂŒhren – oder gar zu einem Bruch des FrĂ€sers! Anders beim Wasserstrahlschneiden. Bei diesem Verfahren entsteht keinerlei thermische Beeinflussung wĂ€hrend des Schnittes – und somit auch keine RandzonenaufhĂ€rtung. Die extrem prĂ€zisen und sauberen Schnittkanten beim Schneiden mit Wasser machen in vielen FĂ€llen Nacharbeiten sogar gĂ€nzlich ĂŒberflĂŒssig.

Wasserstrahl­schneiden oder Laserschneiden: der Materialverzug

Bei dem Zuschnitt von filigranen WerkstĂŒcken kann es bei thermischen Trennverfahren wie dem Laserschneiden zu einem Materialverzug kommen. Dieser Verzug macht sich in einer linearen GrĂ¶ĂŸenĂ€nderung bemerkbar – was gerade bei hochprĂ€zisen Zuschnitten mit engsten Toleranzen zu großen Problemen fĂŒhrt. Das Wasserstrahlschneiden ist ein kaltes Verfahren, thermisch bedingter Materialverzug ist hier komplett ausgeschlossen. Das Schneiden mit Wasser eignet sich somit immer dann besonders gut, wenn Materialverzug zu befĂŒrchten ist und unbedingt ausgeschlossen werden soll.

Wasserstrahl­schneiden oder Laserschneiden: die PrÀzision des Zuschnitts

Sowohl mit Laser als auch mit Wasser lassen sich extrem prĂ€zise Zuschnitte realisieren. Beim Wasserstrahlschneiden sind WerkstĂŒcktoleranzen zwischen 0,07 und 0,12 Millimetern möglich – immer abhĂ€ngig von der eingesetzten Technologie. Mit Laserschneiden wird eine ebenfalls sehr hohe Maßgenauigkeit von bis zu 0,05 Millimetern erreicht. Der Laser ist hier leicht im Vorteil, was natĂŒrlich nicht bedeutet, dass der Wasserstrahl weniger prĂ€zise ist. Beide Verfahren sind fĂŒr den prĂ€zisen Zuschnitt bestens geeignet.
Wasserstrahl­schneiden oder Laserschneiden: Geschwindigkeit
Beim Schnitt dĂŒnner Materialien liegen beide Verfahren gleich auf. Denn sowohl mit Laser als auch Wasser lassen sich Materialien schnell schneiden. Beim Wasserstrahlschneiden ist die Geschwindigkeit direkt mit der QualitĂ€t des Schnitts verknĂŒpft. Als Beispiel kann hier ein 5 Millimeter dĂŒnnes Blech aus Edelstahl genannt werden. Dieses lĂ€sst sich sowohl mit einer Geschwindigkeit von 700 mm/min als auch 250 mm/min schneiden. Bei hohen VorschĂŒben ist die QualitĂ€t und Genauigkeit der Schnittkante geringer als bei kleinen VorschĂŒben. Soll mit dem Wasserstrahl direkt auf den Fertigzustand des Bauteils geschnitten werden, sind geringere VorschĂŒbe und damit Geschwindigkeiten zu wĂ€hlen. Ist die Genauigkeit ein untergeordneter Parameter – weil sowieso noch Nacharbeiten anstehen oder die Toleranzen breit gefasst sind – kann die Wasserstrahlschneiden Geschwindigkeit voll ausgenutzt werden.

Wasserstrahl­schneiden oder Laserschneiden: Feine Konturen, enge Radien

Mit beiden Verfahren lassen sich bei Bedarf feinste Konturen und enge Radien an WerkstĂŒcken realisieren. Der Vorteil des Wasserstrahlschneidens liegt auch hier in der deutlich breiteren Materialauswahl. Mit Wasser lassen sich nahezu alle Werkstoffe hoch prĂ€zise schneiden – egal ob Aramid Fasern, Glas, Marmor oder technische Keramik. Laserschneiden hingegen kann seine hohe PrĂ€zision nur bei den Materialien ausspielen, die sich mit einem Laser auch bearbeiten lassen.

Wasserstrahl­schneiden oder Laserschneiden: die LosgrĂ¶ĂŸen

Sowohl mit Wasser als auch Laser sind jegliche LosgrĂ¶ĂŸen realisierbar – vom EinzelstĂŒck bis hin zur Serienfertigung mit hohen StĂŒckzahlen. In diesem Bereich gibt es also keinen „Sieger“ – beide Verfahren sind ĂŒberaus flexibel an die unterschiedlichen LosgrĂ¶ĂŸen anpassbar.

Fazit

Wasserstrahlschneiden und Laserschneiden sind zwei Verfahren, die sich im Bereich des Zuschnitts von Materialien durch hohe PrÀzision und Wirtschaftlichkeit auszeichnen. Das Wasserstrahlschneiden bietet dabei handfeste Vorteile:

  • So gut wie alle Materialien können bearbeitet werden
  • Keine VerĂ€nderung der Materialeigenschaften durch den Schnitt
  • Auch dickere Materialien können geschnitten werden
  • Hohe FlexibilitĂ€t

Den grĂ¶ĂŸten Vorteil spielt der Schnitt mit Wasser eindeutig im Bereich der zu schneidenden Materialien aus. Es gibt hier nahezu keine EinschrĂ€nkung, was das Material anbelangt. Wasser schneidet Metalle genauso zuverlĂ€ssig wie Kunststoffe, trennt Verbundmaterialien, Marmor, Glas, Spiegel oder Schaumstoffe – kurzum, es gibt nichts, was sich mit der Kraft des Wassers nicht trennen ließe. Anders beim Laserschneiden. Ein Laser ist technisch bedingt nicht in der Lage, transluzente Materialien oder solche mit stark reflektierenden OberflĂ€chen zu trennen. Und auch bei der maximalen Dicke der Materialien hat das Wasser die „Nase vorne“.
Beide Verfahren haben ihre technische Berechtigung und bieten zahlreiche Vorteile. Zusammengefasst lĂ€sst sich sagen, dass die Laserbearbeitung bei dĂŒnnen Werkstoffen aus Metall hervorragend geeignet ist. Das Schneiden mit Wasser hingegen bietet auch bei anspruchsvollen Schnitten in zahlreichen Materialien jederzeit höchste PrĂ€zision bei kompromissloser Wirtschaftlichkeit.

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